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Geschichten sind Glitzer des Lebens

Das Drama: Merkmale und Überblick

Gebe ich heutzutage den Begriff 'Drama' in Suchmaschinen ein, werden mir Filme des Genres Drama angezeigt. Aber in meinem Shop geht es um den literarischen Drama-Begriff. Logisch, ich schreibe ja.


Nichts gegen Filme, im Gegenteil, ich liebe Filmdramen. Dennoch finde ich es ein bisschen schade, dass das literarische Drama so ins Hintertreffen geraten ist.


Mein Zugang waren Lessings Nathan, der Weise und Schillers Maria Stuart und dann der Tell. Die ersten beiden Dramen las ich am Stück mit etwa 11 Jahren.

Schillers Dramen liebe ich. Später fand ich zu Shakespeare und Brecht. Beide wurden eifrig am Mittagstisch von meinem Bruder und mir "nachgespielt". Eine zeitlang fand ich, Shui Ta stand meinem Bruder gut zu Gesichte. Und mir Shen Te. Und dann natürlich die Balkonszene. Wir gaben alles. Da rutschte selbst die Schweineleber vom Teller in meinen Magen. Geschafft.

Während Shakespeares Sprache so brilliant mit Sprachwitz und Sprachbildern arbeitet, ist Schiller - natürlich trotz seiner sprachlichen Schönheit  - sehr "ordentlich" aufgebaut. Man könnte sagen: perfekt, wenn es denn ein Lob wäre.


In der Zeit des Wiederaufbaus nach dem Kriege waren Wortbilder und pompöse sprachliche Ding out. Man näherte sich im Drama anderen Themen. Die Sprache wendete sich zur Prosa. Verständlich nach all dem Bombast der vorherigen Jahrzehnte.


Heute verliert nicht nur das Theater an Liebhabern, auch das Drama an Lesern. Was wirklich schade ist, denn in den klassischen fünf Akten kann geballte Spannung und Action entstehen. Unterbrochen von Szenen mit feinsten und tiefstem Gefühl. Und das auf viel weniger Seiten als in einem Roman.